ITALIEN – Pompeji, Reisedokumentation –
die antike Stadt und ihre wohl behüteten Schätze

Aus der Reihe “Kulturreisen individuell” – eine filmische Reise-Dokumentation von Peter Wimmer, Breitbildformat 16:9.

700 Jahre Siedlungsgeschichte stehen hinter dem, was jährlich mehr als zwei Millionen Besucher anlockt. Gegründet und geprägt von italischen Volksgruppen, den Oskern und Samniten, erobert von Etruskern, Griechen und Römern, wurde Pompeji im Jahre 62 n.Chr. durch ein Erdbeben weitgehend zerstört und 17 Jahre darauf vom Vesuv verschüttet. Nach der Wiederentdeckung und Freilegung im 18. Jh. entwickelte sich das, was erhalten blieb, zu einem Mekka für kulturinteressierte Menschen aus aller Welt.

Ca. 90 Min. DVD PAL Video, ISBN 978-3-932533-56-3, 25,00 EURO | Bestellinfo

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Zwei unter römischer Macht erblühte Küstenstädte wurden am 24. August des Jahres 79. n.Chr. Opfer einer Naturkatastrophe. Eine Tragödie für die Betroffenen, ein Fenster für die Nachwelt von unschätzbarem Wert. Das Spektrum des Erhaltenen ist homogen, vom einfachen Gebrauchsgegenstand bis zu Meisterwerken künstlerischen Schaffens, vom einzelnen Gebäude bis hin zur Gesamtanlage der ummauerten Stadt. In den zurückliegenden 250 Jahren wurden nur etwa zwei Drittel der Stadtfläche ausgegraben. Aber schon das zu erhalten, stellt die italienische Kulturbehörde vor eine ungeheuere Aufgabe. Zum Zeitpunkt des Infernos war der Gipfel des Monstervulkans etwa doppelt so hoch wie heute. Seitdem fanden 30 weitere Eruptionen statt. Die letzte, im Jahre 1944, verlieh ihm die heutige Gestalt. Die Gipsausgüsse der im Schmerz verkrümmten Körper wirken wie eine Momentaufnahme des grauenvollen Geschehens. Eine totbringende Wolke aus Asche, Lava und heißen Gasen, gefolgt von einem dichten Regen aus Bimssteinen und Gesteinsbrocken, hüllte die Stadt ein, brachte die Dächer zum Einsturz, blockierte die Fluchtwege. Die Zurückgebliebenen hatten keine Chance. Sie erstickten, verglühten oder wurden von herabstürzenden Gebäudeteilen erschlagen. Das Leben in Pompeji erlosch an einem einzigen Tag in der apokalyptischen Urgewalt eines Berges, den die Bewohner als völlig harmlos erachtet hatten, wie alle anderen. Was wir betrachten können, ist eine von Zufällen geprägte Hinterlassenschaft. Sie ist nicht wirklich repräsentativ für das, was die Stadt für ihre Bewohner darstellte und keinesfalls ein Spiegel der Zeit. Aber in den Bildwerken blieben, einem Wunder gleich, wertvolle Fragmente der pompejanischen Geisteswelt und des realen Geschehens erhalten. Die Motive wirken wie eine Flucht in die Antike als Ausgleich zur Härte des Alltags.


Es war der König von Neapel, der sich in der Mitte des 18. Jh. als erster für die Ausgrabung der antiken Städte Pompeji und Herkulaneum engagierte. Die durch seitlich in den Tuff getriebene Stollen entdeckten wertigen Gegenstände und Kunstwerke wanderten in seine Privatsammlung. Heute befinden sich alle Funde im Archäologischen Nationalmuseum von Neapel. Dort glaubt man hinab steigen zu können zu den Träumen und Wünschen der Menschen dieser Epoche, in eine Welt, die die heutige in hohem Maße beeinflusst hat. Die wertigsten Fresken wurden von den Ausgräbern aus der Wand gelöst, neuzeitlich gefasst und so für die Nachwelt konserviert. Die Technik des Farbauftrags war so ausgereift, dass sie 2000 Jahre überstanden hat. Die Motive sind fern von jeglicher Monotonie. Im Gegenteil, sie wirken wie ein Aufbruch in andere Sphären, im Gegensatz zu den Gebäuden, denen sie entstammen. Die Leuchtkraft der pompejanischen Fresken erstaunt auch die Fachwelt. Das Vergnügen an Riten, die im Verborgenen stattfanden, verknüpft mit dem Reiz einer Elite anzugehören, verbirgt sich hinter einem großen Teil der Motive. Die Kompositionen erstreckten sich oft über mehrere Wände. Bilder kleineren Ausmaßes wurden eingefügt. Meist handelt es sich um Themen aus der griechischen Mythologie, vermischt mit italischen und römischen Elementen. Zu den Künstlern zählten Meister ihres Fachs. Nur in geringem Maß durften sie abrücken von hellenistisch Verklärtem. Aber genau dann konnten sie ihr wahres Leistungsvermögen dokumentieren. Die dem Alltag und der Traumwelt entlehnten Werke besitzen so viel Stimmigkeit in der Proportion, im eleganten Schwung, dass sie wie Momentaufnahmen wirken. Das pompejanische Rot, wärmer und leuchtender als Feuer, der Kraft einer Sonne vergleichbar zum Zeitpunkt ihrer Entstehung, werde ich nie vergessen, auch nicht die wie flüchtig hingeworfen wirkenden Phantasiewelten, weich wie in einen mystischen Nebel gehüllt, stilistisch elegant und zeitlos, dabei voller Geschichten. Die der profanen Welt gewidmeten Motive sind die Minderheit in Pompeji. Aber es gibt sie, auch Portraits. Sie wirken wie Momentaufnahmen mit einer modernen Kamera. Die Portraitierten haben sich abbilden lassen, wie sie gesehen werden wollten, oft mit Attributen ihrer Bildung und ihres Standes. Auch viele wunderschöne Mosaiken und Skulpturen haben die Zeit überdauert. ...

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