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Ich möchte etwas sagen

Ein nicht ganz einfaches Theaterstück zur Einstimmung, für einen Darsteller.
Der Aperitif. Die Sensibilisierung des Publikums für das, was folgt. Spielzeit ca. 10 Minuten.
eBook, ca. 6 Seiten, 7,99 EURO

Es geht um Kommunikation. Um die Form des Mitteilens. Der Darsteller, die Darstellerin ringt mit den Worten. Es ist schließlich nicht so leicht, die richtigen zu finden (nicht nur die richtigen Worte). Der Darsteller, die Darstellerin möchte etwas sagen. Etwas Wichtiges. Jedoch ... Dieser Text eignet sich gut zur Einleitung eines bunten Theaterprogramms. Er wird ergänzt durch “Es gibt sie noch”. Er sollte deshalb von der gleichen Person am gleichen Abend vorgetragen werden.

AUS DEM INHALT:

Der Darsteller, die Darstellerin tritt etwas unsicher wirkend auf die Bühne, mit dem Textbuch in der Hand.

Ich möchte etwas sagen. Doch bevor ich das tue, gestatten Sie mir zur Erklärung ein paar Worte. Was ich sagen möchte ist wichtig. Jedenfalls für mich. Wie Sie es empfinden, wie Sie darüber denken, wie wichtig es für Sie ist und was Sie daraus machen, das weiß ich nicht.

Das ist es, weshalb ich vorher etwas erklären muss, richtig stellen muss, damit nicht falsch verstanden wird, was ich sage. Die Basis schaffen sozusagen, für das, was ich sagen möchte.

Das hört sich kompliziert an, umständlich, unbeholfen, ich weiß. Ich möchte Sie nicht verwirren und auch nicht langweilen. Im Gegenteil.

Ich könnte das jetzt einfach so ablesen. Ich habe mir sehr viel Mühe damit gemacht. Das wäre aber einseitig. Ich würde es abspulen, abladen. Vielleicht würde ich Ihnen sogar etwas aufdrücken, Sie vergewaltigen, in gewisser Weise. Sie müssten es ja ertragen, wenn Sie nicht unhöflich sein wollen. Und wer will das schon. Also würden Sie es aushalten, vielleicht eine Faust in der Tasche bilden. So wie jetzt. Ja ich spüre es. So wie jetzt. Jedenfalls bei einigen von Ihnen. Aber unhöflich wollen wir doch alle nicht sein. Oder?

Keine Sorge. Ich möchte Sie mit meiner Vorbetrachtung nicht überstrapazieren. Ich fange an. Ich sage, was ich denke, obwohl ..., obwohl derjenige der heute sagt was er denkt, schon zu mindestens ... mindestens zu fünfzig Prozent damit rechnen kann ...

Ich möchte, bevor ich beginne, klären, ob unsere Standpunkte und unsere Sprache, ich meine die Worte unserer Sprache, es überhaupt zulassen, dass wir miteinander kommunizieren. Haben wir überhaupt genug? Worte meine ich. Ich hasse Einbahnstraßen.

Haben wir überhaupt eine gemeinsame Sprache, ein gemeinsames Fenster, einen gemeinsamen Blickwinkel, einen gemeinsamen ...? Wenn das so wäre ..., dann müssten Sie mir ja schon fast auf den Füßen stehen, wenn Sie ..., was den Standpunkt anbelangt. Aber so ist es doch nicht.

Wer gewährleistet mir, dass meine Worte bei Ihnen so ankommen, wie ich sie meine? Oder müssen wir dazu durch eine Brille schauen, durch meine? (putzt die Brille) Wahrscheinlich ist es so. Aber das geht nicht! Erstens ist es meine Brille, sie ist so klein und wir können doch nicht alle gemeinsam ..., ich meine wirklich gemeinsam ... Und auf meinen ... (schaut nach unten zu den Füßen) Das geht nicht!

Aber darauf kommt es doch an! Dass Sie mich verstehen. Meine Worte müssen in dem Augenblick, in dem sie meinen Mund verlassen, bei Ihnen ... Im Augenblick! Bei allen gleichzeitig!!

Ich muss mich fragen, wollen Sie das überhaupt? Wollen Sie gemeinsam mit mir durch meine Brille schauen und auf meinen ...? (schaut nach unten zu den Füßen) Wahrscheinlich nicht. (putzt die Brille) Ich auch nicht. Das möchte ich ihnen versichern. Aber genau das ist mein Problem.
 
Ich glaube, Sie verstehen nun, weshalb ich das erst klar stellen musste. Ich bin froh, dass Sie mir dazu die Gelegenheit gegeben haben. Aber Sie sehen ja selbst, es war notwendig.
 
Schön wenn Menschen sich verstehen, nicht wahr? Wir sind doch aus einem Holz, nicht wahr? Eine richtige große Gemeinschaft. Ich meine, jetzt, wo wir uns verstehen, weil wir uns schon ein wenig ausgetauscht haben. Genau das ist es. Mit der Brille und den Füßen. Alle gemeinsam geht nicht. Eben. ... Tauschen. Nacheinander. Immer zwei. Sie verstehen? ... Tauschen. Austauschen. Das ist es.

(...)

Sollen wir mal? Wir beide? (geht hinunter zum Publikum) Wollen Sie mal ...? Ich setze mich gerne mal dahin, nehme sozusagen einmal ihren Platz, ihren Standpunkt, nein Sitz ..., nein ..., ihre (greift nach der Brille des Besuchers, zögert) Ja? Wollen Sie? Sie können dann auch meinen Standpunkt übernehmen, hier so weitermachen wie ich. (hält dem Besucher die eigene Brille hin) Na? - Ich verstehe. Wir verstehen uns auch so. Imaginär sozusagen. Weil wir eine Wellenlänge haben. Das ist es. Ich spüre es. Sie auch? ...

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Peter Wimmer


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